Motor laufen lassen während Öl Wechsel.

  • Hallo Leute,


    und zwar würde mich folgendes interessieren, ich lass bis jetzt meine 2 Harley immer bei mein Mechaniker Service machen, darunter die vrod muscle und eine Sportster Iron 883, jedesmal wenn er ein Ölwechsel macht bekomme ich immer fast ein Herzinfarkt, er lässt bei jedem Ölwechsel den Motor laufen damit noch restöl raus kommt, bei manchen Modellen wie bei der Sportster lässt er es einige Minuten laufen und bei der vrod sehr kurz weil der Motor eben anders ist , zu seiner Verteidigung muss ich sagen das da eine beachtliche Menge an Rest Öl rauskommt, jedoch bin ich der Meinung das diese Methode unchristlich ist oder was meint ihr dazu? Sollte ich in Zukunft den Mechaniker meiden oder ist das schon legitim? Ich mein dieser Mechaniker ist in meiner Stadt ziemlich bekannt und arbeitet seit 20 Jahren plus nur an Harleys, der Typ ist ein Profi was das angeht, aber ich weis auch nicht, ich fühl mich da immer unwohl.


    unabhängig davon möchte ich mal ein Service an meiner vrod mal selbst machen und wollte euch fragen ob das Öl 10W-40 300V von motul für die vrod ok ist ? Da mir beim Service von meiner Honda etwas übrig geblieben ist würd ich gern den Rest in die vrod stecken, dieses Öl ist eben für Supersportler gedacht und soll sehr Qualitativ sein.


    Danke im Voraus

  • Puh. Das können dir wohl die erfahrenen besser erklären als ich aber meinem Gefühl nach würde ich den Motor nicht starten.

    Zum Spülen kannste auch den Verschluss der Ölwanne wieder rein Schrauben und dann etwas frisches Öl rein und dann wieder ablaufen lassen.

    So pingelig um alles an alten Öl raus zu bekommen ist glaube ich übertrieben.


    Ich habe die besten Erfahrungen mit dem originalen Harley Öl gemacht, aber das Castrol von Tante Louise taugte auch. Da meine Werkstatt das Harley Öl benutzt, habe ich mir das auch zum nachfüllen besorgt und den Rest Castrol entsorgt. Ich denke da sollte man nicht sparen und nicht zwei Sorten miteinander mischen was aber teilweise kein Problem darstellen sollte solange nicht teilsynthetisch mit vollsynthetisches und co gemischt wird. Ich bin auf die Experten Meinungen gespannt!

    Natürlich kann man ohne Motorrad leben. Aber es lohnt sich nicht.

    :rocker:Säsch

  • Ich würde den Motor keine Sekunde ohne Öl laufen lassen. Selbst bei Automatik-Getriebespülungen (wo alles mit Lagern gelagert ist) pumpt man soviel Öl durch das Getriebe, das die Getriebeglocke immer den Mindestinhalt an Öl hat. Bei einem Motor mit Gleitlagern und Dichtringen kannst du gerne beim Montieren die ölbenetzen Teile von Hand langsam durchdrehen. Aber nie und nimmer trocken und um Standgas.


    Aber jeder wie er will.

    Der Mechaniker wird dir deinen Motor nicht zahlen, wenn plötzlich überdurchschnittlich früh verstorben.


    Und Öl verwende ich immer VTWIN SAE70:


    2805-042B Motoröl Mineral SAE 70 Motor Öl HARLEY DAVIDSON 946 ML V-Twin

    Wenn man rechts dreht wird die Landschaft schneller 8)

  • Ich stimme völlig zu, den Motor ohne Schmierung laufen zu lassen halte ich für fahrlässig

    You don't stop riding when you get old, you get old when you stop riding :---)

  • Was auf Markentreffen gerne mal gemacht wird, ist Öl und Wasser ablassen und das Fahrzeug vom vermeintlichen Konkurrenten tot zu quälen. Dabei kommen manchmal erstaunliche Zeiten raus.

    Wir haben das mal werksintern mit einem Auto gemacht. Öl abgelassen und mit maximal 50 kmh durchs Werksgelände gefahren. Das Ding lief erstaunliche 15 Kilometer völlig normal. Dann kam das erste Geräusch.


    Auch auf dem Prüfstand hab ich sowas schon mitgemacht und alle haben sich gewundert.

    Ich würde es trotzdem nicht machen. Das Risiko das eines der wichtigen Bauteil Schaden nimmt ist mir zu hoch.


    Und beim Öl wiederhole ich mich immer wieder. Haltet euch gefälligst genau an das was im Bordbuch steht.

    Andere Leute zu fragen ist völlig sinnfrei.

    Egal was die meinen, sie prüfen oder messen doch den Verschleiß nicht. Und wir haben ne Nass Kupplung. Immer dran denken das damit nicht alle Öle in Frage kommen. Außerdem haben wir für die Frage ja hier schon mehrfach ausgelutscht.

  • Dann hab ich wohl Glück gehabt das meinen Harleys nichts passiert ist werde wohl in Zukunft das Öl selbst wechseln 😅 Sollte ich mir noch sorgen machen ob der Motor irgendein schaden genommen hat von diesen unorthodoxen Methoden ? Obwohl jetzt ist es eh zu spät 🙄 ärgerlich

  • ich würde den Motor auch nicht laufen lassen.

    Selbst wenn Reste vom alten Öl drin bleiben, ist das doch nicht tragisch, vermischt sich doch direkt mit den 4 Litern Frischöl.

    Ich nutze übrigens seit Neukauf immer noch das mineralische 20W-50 von Louis/Polo Eigenmarken... ist ja auch von Fuchs, Rowe etc.

    Solange es die Spezifikation erfüllt, sollte das ausreichend sein... mache ja kein Motorsport und wechsle das Öl jährlich.

  • Sollte ich mir noch sorgen machen ob der Motor irgendein schaden genommen hat

    im ersten Ansatz wollte ich ja sagen. Aber du wirst sowas nie auf diesen Grund zurückführen können.

    Ein mulmiges gefühl bleibt, aber es muss nicht zwingend was geschädigt sein.


    Es gibt eine kritische und im Endeffekt sehr teure Stelle im Motor die mir dazu einfällt. Die Nockenwellenlagerung ist ohne Gleitlager direkt im Kopf verbaut. Reißt da der Ölfilm, muss so ziemlich alles neu rein.

    Und noch einmal der Hinweis. Das Harley Öl? Was soll das sein? Wenn der Azubi zum Fass geht auf dem Motoröl steht, dann haut er die Pampe in deinen Motor. Dummerweise ist aber das Motoröl bei den Luftgekühlten ein anderes als bei der Rod.

    Die braucht ein Öl das mit Kupplungsabrieb genauso wie mit oben beschriebenen Lagerungen klarkommt. Die Luftgekühlten haben dafür ein weiteres Öl.

    Bei Öl ist ein ziemliches Schummel- und Abzockpotential vorhanden und wird in vielen Werkstätten bewusst oder (Azubi) unbewusst auch genutzt.