Vorbereitende Maßnahmen.
Alle zu folierenden Teile vom Motorrad abbauen und gründlich
reinigen(auch Rückseiten) ,danach mit Spiritus oder Vergleichbarem die
Oberflächen entfetten. Oberflächen müssen nicht angeschliffen werden, einfach
auf den sauberen Lack kleben, kann damit später wieder Beschädigungs- und
Rückstandsfrei in den Ursprungszustand zurückversetzt werden.
Achtung: Oberflächenbeschädigungen wie tiefe Kratzer oder
Dellen müssen vorher ausgeglichen werden(richten, schleifen, spachteln, grundieren, schleifen)sonst zeichnet es sich auch bei der Folie ab.
Werkzeug: Heißföhn
(bis 600°) Cuttermesser, Schere ,evtl. Rakel, Werkbank oder Arbeitstisch.
Da man beim Luftfiltercover beide Hände zum Aufbringen der
Folie braucht, sollte man dieses auf ein Gestell oder einer Werkbank befestigen
um die Klebeseiten vor Verschmutzung und Beschädigung zu schützen und eine
gleichmäßige Spannung auf die Folie zu bekommen.
Folie: Es eignen sich besonders die auf dem Markt
befindlichen Car Wrapping Folien mit Luftkanal auf der Kleberseite, damit gibt
es keinerlei Luftblasen unter der Folie.
Als Hersteller kann ich aus persönlicher Erfahrung die Hexis
oder Orafol mit Luftkanal besonders empfehlen. Die Folien sind qualitativ gleichwertig.
Kosten ab ca. 20.-€ pro qm und wird mit einer Breite von 1,5m schon als
laufende Meterware angeboten. Gesamtkosten
damit unter 100.-€
Im Internet unter Car Wrapping Folie zu suchen, als Anbieter
will ich aber keinen hervorheben, ausschlaggebend ist immer die
Mindermengenabgabe und die Gesamtkosten. (Manche Anbieter geben nicht unter 5
laufende Meter ab)
Für eine V- Rod, Muscle oder NRS benötigt man je nach
Geschick 2-3 lfd. Meter, d.h. 3-4,5qm.
Oberfläche: Glänzende sowie alle matten Folien eignen sich,
einzig Folien mit Design, wie z.b. Carbonoptik sind nicht zu empfehlen, da die
aufgedruckte Struktur durch das Ziehen und Erwärmen verändert wird.
Bei matten Folien fallen sogar kleinste Kratzer auf der
Oberfläche nicht auf, im Gegensatz zur glänzenden Folie, bei der die
Oberflächen auf lange Zeit gesehen wesentlich empfindlicher sind.
Zu Beginn ein Folienstück mit etwa 5- 10 cm Überstand zur
Klebefläche zuschneiden, Trägerpapier abziehen und mittig auflegen. Die Breite
des Überstandes ergibt sich aus der Geschicklichkeit, da der Folienrand durch
die Finger am Kleber sehr stark belastet wird und somit die Klebefähigkeit
nachlässt. Habe selbst immer diese dünnen gummierten schwarzen Textil
Handschuhe benutzt um den Kleber zu schonen.
Folie kann bei Zimmertemperatur leicht wieder abgezogen und
repositioniert werden.
Folie aufkleben und mit den Fingern die Luftblasen ausmassieren.
Mit dem Föhn ca. auf 50° anwärmen und Folie über das Objekt spannen und
weiter verkleben.
Wenn das gesamte Teil beklebt ist, die Kanten umlegen und
auf der Rückseite mit genügend Überstand (2-3cm)verkleben. Danach das gesamte
Teil mit mehr Wärme nochmals erwärmen um die vollständige Verbindung von Kleber
und Oberflache zu gewährleisten. Folie aber nicht überheizen, sonst verbrennt
oder schrumpft diese, am besten testen man das auf einem kleinen Probestück.
Bei Ecken die Folie hinein massieren, leicht erwärmen und
dann mit mehr Hitze endverkleben.
Die einfachsten Teile sind die Kühlerblenden und der Tachorahmen, wenn
vorhanden. Mit diesen
am besten beginnen um etwas Übung mit der Materie zu bekommen. Das vordere
Schutzblech mit zwei Teilen, geteilt an der Befestigung, erstellen.
Die kompliziertesten Teile sind Luftfiltercover und
Heckteil, hierbei muss sehr viel gezogen und gewärmt werden. Aber es ist ohne
Falten in der Oberfläche möglich.
Achtung bei vorhandenen Falten hilft nur großflächiges Ziehen, da die
Folie keine besondere Schrumpfwirkung zeigt.
Pflege: Normal waschen und matte Folien auf keinen Fall
polieren.
Die Haltbarkeit der Folien wird von den jeweiligen
Herstellern mit ca. 10 Jahren angegeben, aber wer will schon 10 Jahre mit dem
gleichen Design herumrumfahren.
Mehr gibt es eigentlich nicht dazu zu sagen, jedenfalls ist
einiges an Geschick gefragt, aber das Ergebnis lohnt die ganze Mühe und ist bei
richtiger Anwendung preislich auch noch wesentlich günstiger als Lackieren.