Ich fahre ja meist sehr spontan los. Rentner haben ja höchstens mal einen Arzttermin. Aber oft bin ich eben auch mit einer kleinen Gruppe unterwegs. Meist spontan bei gutem Wetter.
Und so sollte es vor dem Sturm am Donnerstag auf die Steinberg Alm bei Goslar gehen. Die Jungs entscheiden sich oft erst beim Treffen wohin die Reise gehen soll.
Und weil ich vor Jahren mal ein Navi verschluckt haben soll, muss ich dann immer spontan eine Route überlegen. Und die mache ich meist auf guten, kurvigen Landstraßen.
Davon gibt es im Harzer Vorland reichlich. Zudem noch tolle Panoramastrecken. Es zogen minimal Wolken auf und es wurde auch schon stellenweise sehr Windig. Vom Sturm war noch nichts zu sehen.
Bis kurz vor Schladen war es eine ziemlich langsame Tour, Einige der Jungs fürchten sich auf Grund alter Sagen die 100kmh Grenze zu überschreiten. Einer meinte, das wäre doch Schallgeschwindigkeit und daher auch tödlich. Zudem gehen die Tachos bei den Luftgekühlten scheinbar alle 10km vor. So zieht sich dann die kleine Gruppe immer arg auseinander wenn ich mit meinem GPS gecheckten Tacho auf 90kmh zusteuere.
Meine Überlegung ließ dann eine Kursänderung zu. Nict mehr Goslar sondern mit kleinem Umweg zum Torhaus und in die Bavaria Alm.
Also kurz dem Jungen mit der zweiten V-Rod ein paar Anweisungen gegeben. Die nächst Strecke ist zum warmfahren. Sehr schnelle Geraden und übersichtliche Kurven bei wenig Verkehr.
Die anderen Drei verschwanden sehr schnell aus dem Sichtfeld. In Vienenburg an der Tanke warteten wir. Kurz danach tankten die Jungs auch und es über Oker an der Oker zum Okerstausee.
Natürlich wieder 2 V-Rods vorne weg.
Übrigens von Vienenburg an die selbe Strecke auf der ich mich das allererste Mal mit BALKO verabredet und getroffen hatte.
An der Staumauer kurz gestoppt, den sehr niedrigen Wasserstand begutachtet und kurz auf das Waldsterben geschaut. Und dann rüber nach Altenau. Ab da geht es direkt zum Torfhaus und es ist seit vielen Jahren meine absolute Lieblingsstrecke. Und so waren die Jungs schon kurz hinter dem Ortsschild aus dem Sichtfeld. Bike und ich gut aufgelegt stürmten wir, zwar langsamer als viele Jahre früher, aber freudig erregt wie immer die Bergstrecke hoch. Einmal kurz gelupft an der Stelle wo sie gerne Lasern und schon stand ich auf dem Parklplatz.
Schnell ein paar Leute begrüßt die scheinbar auch immer da sind und dann bollerte der Rest auf den fast leeren Platz.
Die Alm hatte Platz, war geheizt und das Essen war gut. Nach 45 Minuten wollten wir auf den Rückweg.
Aber der NDR war am Torfhaus und wollte ein Interview.
Warum wir trotz Sturmwarnung mit Motorrädern unterwegs sind?
Naja, es ist windig, aber der Sturm ist für morgen angekündigt. Und noch scheint die Sonne und wir haben 18 Grad.
Das war nicht specktakulär genug. Nicht dramatisch. Konnten sie dann wohl in "Hallo Niedersachsen" nicht senden.
Eine Mutter mit 3 Kindern berichtete von umgestürzten Bäumen. Hätte sie gehört. Damit konnten wir nicht dienen. Und so waren nicht mal die Bikes oder wir im Bild.
Kurz vor zu Hause hat sie mich dann noch etwas verärgert. Die Saison geht bei mir bis zum 30. Oktober, aber sie wollte sich scheinbar schon am 20. verabschieden.
Ich drehe den Dritten bis in den Begrenzer, es ruckelt 4x und bäng geht der Motor aus.
Dabei ging durch den Harz noch alles gut. Aber nun trudelte die Amiliese 5km vor der Garage einfach aus.
Fehlerspeicher ausgelesen und Dank der APP von Pacman war der Hinweis schnell gefunden. Beide Zündspulen haben Überspannung bekommen. Ja und? Ist doch nicht das erste Mal.
Haube runter und gesehen das die 15er Sicherung der Zündung durch ist.
Kein Ersatz dabei aber die Beleuchtung muss man ja im Dämmerlicht für die paar Meter auch nicht haben. Umgesteckt, gestartet und gegrinst.
Nach einem Kilometer, bäng, wieder aus. Zum Glück im nächsten Ort
Deckel runter und dieses Mal ist es die Sicherung fürs ECU.
Jemand kommt aus dem Haus. Mit Harley Shirt. Fragt ob er helfen kann. Er spendiert ne 20er. Die brätzelt aber sofort bei Zündung an wieder durch.
Telefon raus. Schwager ist gerade vor der Haustür angekommen. Er hat ein Motorrad mit nem Transporter abgeholt und läd gerade aus.
Nach 20 Minuten ist er da und 15 Minuten später ist die unwillige Ziege in der Garage.
Gestern nachgeschaut. Ich hatte ja ein Problem mit Pumpe und Tanksensor.
Eine von mir in Auftrag gegebene Sensoreinheit hatte ich gerade die Tage eingebaut. Die neue Pumpe hatte andere Stecker.
Also gekappt und neu verlötet. Schrumpfschlauch drüber und eingebaut.
Funzte bis jetzt wunderbar. Die Messungen ergaben aber, der Fehler muss im Tank sein.
Also das stinkende Gerödel wieder alles raus.
Tja, der Schrumpfschlauch hat sich im Benzin so gut wie aufgelöst. Der Kabelbinder drückte die Plusleitung gegen das metallische Steigrohr. Das endet in der Pumpengehäuseaufnahme
und an der liegt das neue Sensorrohr an. Das hat außen Minus. Das Geruckel des Begrenzers hat die Sache dann zu Ende gebracht. Bäng.
Also saß der Virus mal wieder auf dem Bock. Muss man doch wissen das Schrumpfschläuche nicht resistent gegen Benzin sind. Oder erst lernen.
Sie tut es wieder und hat noch 10 Tage mich glücklicher zu machen.
Dann schreib ich aber in der Technikecke was sie diese Saison so alle parat hatte.