Ein Reisebericht – Tag 1 – Röhrmoos - Ottobrunn - Bormio

  • ...oder "wenn drei eine Reise tun"...


    Am Donnerstag, den 18. Juli im Jahre des Herren 2013 brachen Strepto, DER Xan (der im Laufe der Erzählung auch noch andere Namen bekommen wird) und ich, Spezifons Alfitrinker, auf, um die Gardasee Rundreise anzutreten. Wir drei waren der Rest derer, die sich ursprünglich angesagt hatten, und auch wenn wir nicht viele waren, so waren wir doch eine anständig laute Reisegruppe.


    Strepto und ich waren quasi total pünktlich um kurz nach 10 Uhr beim DER Xan und fuhren den wohl uninteressantesten Teil der Route (jedenfalls im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte) durch Bayern in Richtung Östrien – über Bad Tölz, Lenggries und Mittenwald in Richtung Innsbruck – und von dort endlich in die Berge, die alte Brenner Straße hoch, um dann auf dem Brenner das erste Mal etwas zu essen – was auch total nötig war, schließlich hatten Strepto und ich am Abend vorher noch eine kleine Rum- und Whiskyverköstigung durchgeführt, untermalt von ein paar Halben Tegernseer.


    Hier muss ich u.U. eine kurze Erklärungspause einlegen, um den Flachlantirolern zu erklären, was „Berge“ sind. Also an alle, die am Mittwoch schon sehen, wer am Freitag zu Besuch kommt und sich immer wundern, warum sich an der Karre nur der Hinterreifen abnutzt - ein Berg ist eine Geländeform, die sich über die Umgebung erhebt. Im vom rechten Glauben beherrschten Teil Europas, in dem Xanilein und ich leben, sind Berge ein Störfaktor im Landschaftsbild, den es zu über- oder umfahren gilt – zum Boßeln ist ein Berg eher ungeeignet.


    Den Brenner wieder runter, sind wir abgebogen in Richtung Jaufenpass und bekamen unserer erste Ladung Serpentinen ab – herrlich. Unten, bei gefühlten 20° C Temperaturunterschied, ging es weiter durch Meran und die eher eintönige Straße entlang zum Highlight des Tages – dem Stilfserjoch. Am Fuße des mit 2.757m höchsten Gebigspasses Italiens wird man darauf hin gewiesen, dass es 47 Serpentinen bis zum Gipfel sind, und das ließ uns vor Vorfreude beben – wir hatten ja schließlich „the worlds fastest Harley“ unter den Ärschen, die Tanks recht voll, und Feuer im Herzen, also auf zur lustigen Gipfelhatz! In Spitzkehre 5 wunderte ich mich, ob da irgendwo Nebel oder Feuchtigkeit an den Bäumen sei, weil mein Visier ein bisschen beschlug – in Kehre 7 war klar, dass es keine übersinnliche Erklärung gab, sondern einfach regnete. Zwei Kehren weiter kam ein Gasthaus, und wir hielten an, um ein Pow Wow darüber abzuhalten, wie wir weiter machen sollten. Das Wirtshaus hatte einen Gedenkstein, und da das eigentlich ein Bildungsausflug war, haben wir den aufmerksam gelesen und gelernt, dass der Berg gegenüber der Ortler war, der mit 3.905m höchste Berg Südtirols. Die Erstbesteigung war 1.804 von einem Jäger und zwei Begleitern auf Befehl des Großherzogs, der das leider nicht selbst erledigen konnte, da er vermutlich mit anderen Erstbestiegungen beschäftigt war. DER Xan verwickelte die Wirtin (die Ihre eigene Erstbesteigung schon recht lange hinter sich hatte) in ein Gespräch, und wir konnten den Unterstand ohne Verzehrzwang nutzen – danke, Xanerer, alter Frauenversteher.


    Der Regen lies ein wenig nach, und DER Xan meinte, wir sollten weiter fahren, da „gleich da vorne“ schon die Sonne schiene und es sich nicht lohne, die Regensachen anzuziehen. Wir folgten also dem Rat des WetterXan’s, der nahtlos in KeineAhnungXan umbenannt wurde, weil es bis zum Gipfel hoch, und auch wieder runter fast bis nach Bormio, durchgehend regnete – aber das war zu dem Zeitpunkt schon vollkommen egal. Wir hatten alle irgendwelche superduper Funktionssachen an, und da wird man eh nicht nass – gell?


    In Bormio waren wir vom SparfuchsXan in einer Art Jugendherberge eingebucht, die nur noch zwei Zimmer hatte – und ich bekam das Einzelzimmer (sowas erreicht man mit Glück und einem einnehmenden Wesen – ich hatte bis zu Ende der Reise immer das Vergnügen, alleine zu schlafen). Wir sind dann für wirklich wenig Geld hervorragend Essen gegangen, und weil wir lieber die Region stärken als den Beutel schonen wollten, haben wir alles, was wir beim Essen eingespart hatten, in Alkohol angelegt – eine überaus weise Entscheidung.



    Die zurückgelegte Strecke für Tag 1 waren 480 km


    Bilder folgen, der FotomeisterXan hadert noch mit der Technik


    Route Tag 1.png

    Alle sagten, das geht nicht - dann kam Einer, der wusste das nicht, und hat's gemacht

  • Hey Fonsi, supergeiler Bericht des ersten Tages :thumbsup: Wann kommen die Berichte der Tage 2-4 ? Wir sind schon ganz gespannt !!!! Und XANIBOY, was ist mit Deinen Bildern?


    WUFF

    Dream as if you`ll live forever. Live as if you`ll die today. (James Dean)

  • :D Ohhhh schöööön, freue mich schon auf Teil 2 - tolle Strecke! Neid, Neid, Neid! :welcome: :D :D :D


    Legt Euer Geld in Alkohol an - nirgendwo gibt es so viele Prozente! :drink:


    Viel Spaß Euch weiter! MADCAT

    Das was Du sagst - sollte immer besser sein - als wenn Du geschwiegen hättest! :smoker:

  • Die Bilder sind schon seit langem beim Schneckentempofonsinger auf der Festplatte. Wahrscheinlich denkt er sich wieder irgendwelchen Blödsinn aus den er über mich verzapfen kann, von wegen Jugendherbergen unsd KeineAhnungxan! Mei, bei alte Männer dauert halt alles a bissal länger, gell Fonsispez.


    DER ( Checker ) Xan

  • Im vom rechten Glauben beherrschten Teil Europas

    Der Brüller!


    Ihr und euer Weißwurscht- Äquator! Nördlich davon leben aber auch Menschen! Okay, von München aus gesehen, alles Outback.


    Fonse, du merkst: aus mir spricht der blanke Neid. Warum?


    Das Scheiß Timmelsjoch bin ich bis jetzt nur einmal und da auch noch von der falschen Seite gefahren, das Stilfser Joch steht genau wie die Schneekoppe im Riesengebirge, seit 20 Jahren auf dem Plan und es hat noch nie geklappt. Entweder bin ich zu zeitig oder zu spät im Jahr und das Ding ist gesperrt ;( ;( ;( Und auf der Schneekoppe ist buchstäblich immer schlechtes Wertter, wenn ich da hin will. Dabei kann ich die von hier aus fast sehen ;( ;(


    Mach weiter mit dem Reisebericht, der erste im neuen Forum. :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Hoffentlich füllt sich die Rubrik alsbald, damit man an den langen Winterabenden was zum Schmökern und zum Träumen hat!




    Grüße an alle,


    Der Egon

  • Dann hole ich mal den alten Faden hoch und frage: Man kann das Stilfser Joch demnach auch mit einer VROD fahren!? - ich hatte heute ein Kurventraining und einige aus der Gruppe (Ducati Monster) etc. waren der Meinung, das wäre machbar, aber eben zum Teil sehr eng, sodass man weit in den Gegenverkehr ausholen muss. Naja, einige Videos in YouTube sprechen dafür, dass das aber kein Problem ist.


    Wenn, dann fahre ich an einem Montag.


    Was sagt ihr?

  • ...eines viel mir noch ein: Ich habe zwar auch schon beim uns in der Gegend zw. Taunus und Westerwald Tagestouren bis zum 500 km gemacht, aber was ich so höre und lese, sollten 300 km in der Bergen genug sein für eine Tagestour (bei guten Wetter).


    Was sagen die Experten im Forum?

  • Kommt natürlich darauf an, wo du hin willst.

    300 km Autobahn und du bist am Mittelmeer. Die Sella Runde mit 4 geilen Pässen schafft man in einem halben Tag inkl. anhalten, pinkeln, Espresso trinken und evtl. sogar vielleicht mal was ansehen. Die Ecke ist einfach zu schön um nur durchzuheizen. Lass dich einfach treiben, dann sind 300 km schon ganz schön viel aber zu schaffen....

  • ...mit etwas Verspätung der Hinweis, dass ich aufgrund einer gesundheitlichen Herausforderung im engsten Familienkreis am Freitag Abend der Trip absagen musste.


    Die Situation ist aber "recht gut im Griff" möchte ich sagen und die Hoffnung auf meiner Seite ist, dass ich die Tour später im Jahr noch nachholen kann.